Longieren ist eine Wissenschaft für sich ... Ich werde oft
gefragt, wie es geht, was am besten ist... Die Ausrüstung: Ein gut sitzender Longiergurt, Ausbinder (ich bevorzuge welche mit Gummianteil, da diese flexibler sind), Trense, Longe, Peitsche - na ja und eigentlich auch Handschuhe - aber ich hasse die Dinger und hoffe darauf, dass Max ein Kavalier ist und mir nicht die Longe durch die Hände zieht... Ein kleiner Tipp: Wenn das Hotti sich nicht biegen mag - die Hand mit der Longe am Körper abstützen, so dass man mehr Halt hat (aber nicht die Schlaufe ums Handgelenk - ist schon so mancher hinter seinem Pferd durch den Sand gezogen worden). Max hatte anfangs reichlich Schwierigkeiten, den Kopf so weit nach innen zu nehmen, wie ich es gerne hätte - ach ja und ich arbeite die ersten Minuten immer ohne Ausbinder, bis das Hotti locker ist und sich gestreckt hat - erst dann muss es in Haltung gehen (Mutabor lief übrigens an der Longe auch dann am Zügel, wenn gar keine Ausbinder dran waren - aber das bedarf langen Trainings...). Noch ein paar Worte dazu, wie die Longe am Gebiss angebracht
wird. Einige schwören auf einen Kappzaum. ich bevorzuge die Trense, da sie das
Hotti mehr an das Reiten erinnert - denke ich. Aber junge Pferde, z.B. arbeite
ich grundsätzlich zunächst am Kappzaun oder Halfter.
Der Max ist ein Profi an der Longe - daher arbeite ich mit ihm
direkt am inneren Gebissring. Einmal umschnallen bitte. Der innere Ausbinder soll kürzer sein, als der äußere (logisch, da sich das Pferd ja auf einem Kreis bewegt). Ich schnalle innen 3-5 Loch kürzer als außen, eigentlich sagt man, dass es 1-2 Loch Unterschied sein sollen. Ich finde aber, dass die deutliche Biegung es dem Hotti leichter macht sich zu biegen und dem inneren Zügel nachzugeben. Ich arbeite lieber kürzere Reprisen an der Longe, aber dafür intensiver. Vorbildlicher Max! Das innere Ohr ist bei mir, er hat den Ausbindern nachgegeben - bereit für mehr Schwung!
Ich schicke das Max etwas mehr vorwärts, mehr Grundtempo,
mehr Schwung - ergo die Hinterhand wird aktiviert. Auf dem linken oberen Bild
sehr schön zu sehen, dass die Vorderhand freier geworden ist, das die
Hinterhand mehr schiebt und die Vorderbeine schneller wieder vorgehen
können. Bei den beiden Bildern oben und unten kann man gut die Biegung
sehen, die durch das ganze Hotti geht. Hab beide Bilder genommen, da ich mich
nicht entscheiden konnte, welches denn nun nehmen. Der Galopp - Schwerstarbeit für Max... Ich arbeite viel im Freilauf mit ihm den Galopp, lasse ihn immer wieder angaloppieren und arbeite viele kurze Reprisen. Max ist mit viel Elan dabei, aber es bereitet ihm große Probleme. An der Longe sind wir inzwischen soweit, dass er an langer Longe aus forschen Trab heraus das Angaloppieren hinbekommt, allerdings noch in sehr hohem Grundtempo... Niedliches Bild oder? Max voller Elan und das Vorderbein fliegt nur so dahin... Und die volle Konzentration sieht man ihm auch an. Der Max ist müd´ - aber zufrieden. Wichtig ist jetzt, dass
nach der Arbeit am Ausbinder das Hotti nochmal Gelegenheit bekommt, sich zu
dehnen, zu lockern und zu strecken. Max genießt es immer sehr, nach harter
Arbeit an der Longe die Nase gen Erde zu bewegen und dann schnaubt er ab, was
das Zeug hält. Max hat immer mehr Freude an der "Kreisarbeit" - er
ist dabei immer aufmerksam und hochkonzentriert. |