Ohne Anspruch auf Vollständigkeit: hier meine diversen
Erfahrungen mit Krankheiten und Behandlungsmethoden von Hottis. Leider hat mein eigener Arab bereits zwei allergische Schocks überstehen müssen und er hat sie ohne Spät- oder Folgeschäden überstanden, was zuerst bestimmt nicht so aussah. Woher kommt ein allergischer Schock? Wie erkenne ich einen allergischen Schock? Was mache ich bis der Tierarzt kommt? Was kann der Tierarzt machen? Folgebehandlungen / Spätschäden Jetzt allerdings als Konsequenz dieses Artikels zu sagen, das Pferd wird gar nicht mehr geimpft ist Blödsinn. Impfungen sind notwendig und sinnvoll, aber leider gibt es eben auch die unerwünschten allergischen Reaktionen... "Machen wir doch erst einmal ein Blutbild" - diesen Satz habe ich schon so häufig gehört... Manche Kliniken scheinen ohne Blutbild überhaupt nicht mehr leben zu können... Doch Scherz beiseite. Blutbilder sind in vielen Fällen sinnvoll und können dem Krankheitsgeschehen auf die Spur kommen. Die Kosten eines Blutbildes liegen zwischen 100 und 300 DM je nach Tierarzt und danach ob ein umfassendes Bild gemacht wird, oder nur einige Werte getestet werden sollen. Extra Kosten muss man einplanen, wenn spezielle Krankheiten überprüft werden sollen, etwa ob das Pferd Herpes oder Borna-Virus Träger ist. Diese Untersuchungen schlagen in etwa mit je 100,- DM zu Buche. Anhand eines Blutbildes kann der Tierarzt u.a. erkennen, ob das Pferd Vitaminmängel hat, ob es verwurmt ist, ob es eine Entzündung im Körper hat usw. Besonders wenn ein Pferd ein diffuses Krankheitsbild aufzeigt, kann ein Blutbild wichtige Hinweise liefern. Ich weiß von einem Pferd, bei dem wurden x-mal Wurmproben abgegeben, ohne Hinweise auf Würmer, erst das Blutbild brachte das Ergebnis auf Würmer.... Doch das Blutbild ist nicht allein selig machend.
Schleichende, chronische Entzündungsprozesse sind manchmal nicht im Blut
nachweisbar und einige Wurmarten hinterlassen kaum Spuren im Blutbild
(leider). Es ist schon merkwürdig, einige Pferd verletzen sich dauernd auf der Weide und bekommen nie ein dickes Bein, andere haben schon den sogenannten Einschuss, wenn die auch nur die allerkleinste Stelle haben. Bei meinem Hotti habe ich festgestellt, dass er nur dann zum Einschuss neigt, wenn das Allgemeinbefinden geschwächt ist. In der Zeit, wo er ständig Koliken hatte (und keiner wusste warum..) hatte er auch ständig Einschüsse. Die Leute im Stall dachten schon ich sei hysterisch, weil ich jeden Kratzer mit Rivanol Anguss behandelte. Ein Einschuss entsteht also durch eine Verletzung, die das Pferd sich zugezogen hat und die sich entzündet hat. Man erkennt einen Einschuss unschwer: Das betroffene Bein ist dick und heiß, es fühlt sich prall an. Lahmen muss das Pferd dabei nicht und oftmals lässt es sich ohne Probleme anfassen. wenn man das Bein genau untersucht, findet man meist den kleinen Übeltäter, eine Schramme, einen Biss, einen Tritt... Der herbeigerufene Tierarzt (auch hier sollte er geholt
werden!!!) wird je nach Schwere des Falles Entzündungshemmer geben oder
nicht. In jedem Fall wird das Pferd in Verband gestellt und angegossen.
Meist mit Rivanol. Die nächsten Tage ist Pferd zwar zu bewegen, aber
große Anstrengungen sind tabu. Die große Gefahr bei einem Einschuss ist
nämlich eine drohende Blutvergiftung - und die muss man nun wirklich
nicht riskieren. Am besten bewegt man das Hotti auf harten Boden,
etwa auf Asphalt, das macht das Bein schön dünn und Schmutz kann auch
nicht hinein. Ist keine offene Wunde mehr zu erkennen, ist es auch gut das
betroffene Bein kalt abzuspritzen. Die Haaranalyse gehört zur sogenannten Alternativmedizin, sie ist also nicht der herkömmlichen Schulmedizin zuzuordnen. In einer der letzten Cavallos war ein ausführlicher Artikel über Haaranalysen. Dort wurden Haare von ein und demselben Pferd an unterschiedliche Institute gesandt. Die Ergebnisse waren nicht aussagekräftig, da sämtliche Proben zu anderen Ergebnissen führten. Und doch... ... und doch muss ich sagen, dass meinem Mutabor eine Haaranalyse das Leben gerettet hat. Als keiner wusste, was mit ihm war, er andauernd kolikte und zwei Tierkliniken mich schon nach hause geschickt hatten ohne etwas zu finden, ja da brachte die Haaranalyse die Diagnose "Verschleppte, chronische Lungenentzündung, Leber, Milz, Darm schwer angegriffen". Mit einer Homöopatin zusammen behandelten wir mein Pferd auf diese Diagnose und einen Tag später war das unglaubliche passiert. Mutabor eiterte aus allen Körperöffnungen. Nase, Augen, Schlauch und er stank ganz entsetzlich. Danach ging es langsam mit ihm wieder bergauf. Mein Fazit : Ohne Haaranalyse und Homöopathie heute kein Mutabor mehr. Haaranalysen werden unterschiedlich gehandhabt. Während die eine chemisch die Haare analysiert, arbeitet die andere kenisiologisch, d.h. mit Abfragen. Was man nimmt, ist wohl Geschmacks- und Glaubensfrage. Es gibt keinen Beweis dafür, dass Haaranalysen funktionieren, das komische ist nur: Sie tun es! Die Kosten für eine Haaranalyse liegen zwischen 50 und 200,- €. Also Preisvergleich ist in jedem Fall sinnvoll. Ich kenne eine Akupunkteurin für Pferde, die die Haaranalyse grundsätzlich vorweg macht, bevor sie einem Pferd die Nadeln setzt. Und ich kann auch in diesem Fall nur sagen: Bei meinem Hotti hat es funktioniert. Lässt man eine Haaranalyse machen, so braucht man natürlich Haare vom Pferdchen, fragen Sie bitte vorher, ob die Haare abgeschnitten werden dürfen oder ausgerissen werden müssen. Die Ansprüche sind da unterschiedlich. Als Ergebnis bekommt man dann einen mehr oder minder ausführlichen Bericht auf dessen Grundlage die homopatische Behandlung erfolgen kann. Einige Analytiker machen bereits konkrete medikamentöse Vorschläge. Man kann nicht sagen, Haaranalyse ist Humbug oder Wissenschaft. Sie liegt wohl irgendwo dazwischen. Aber bei Fällen, wo die Schulmedizin nicht weiter weiß oder zur Unterstützung einer schwierigen Behandlung, denke ich, kann die Haaranalyse eine sinnvolle Ergänzung sein. Ich weiß nur, ich würde wieder eine machen lassen, wenn ich mit Mutabor nicht weiter weiß. Ergänzung: Immer wieder werde ich gefragt, wo man Haaranalysen in Auftrag geben kann. Konkrete Adressen kann ich nicht nennen, aber es gibt mehrere Möglichkeiten an die geeigneten Institute zu kommen. Zum einen über Anzeigen in Pferdezeitschriften, über Tierhomöopathen, evtl. auch über (einen dem ganzen offen gegenüberstehenden) Tierarzt. Oder über das Internet. Ich selbst mach es immer über eine Homöopathin. Schulmedizin oder Homöopathie? Diese Frage wird häufig gestellt. Ich behaupte, dass man beides zugleich anwenden kann. Natürlich hat es keinen Sinn, pflanzliche Entzündungshemmer zu geben, wenn gleichzeitig Antibiotika verabreicht wird. Aber gerade nach einer Antibiotika Behandlung (durch den Tierarzt!) kann es sinnvoll sein, durch immunsteigernde Substanzen und Ausleitungsmittel dem Hotti wieder auf die Beine zu helfen. Die Homöopathie ist eine wunderbare Sache und sie hilft in vielen Fällen, auch in Fällen, wo die sogenannte Schulmedizin manchmal nicht weiter weiß - Aber: Sie kann nicht die Schulmedizin ersetzen. Manchmal muss eben Antibiotika oder Kortison verabreicht werden. Andererseits können die Naturprodukte gerade bei Langzeiterkrankungen, wie z.B. chronischem Husten, Spat, Hufrolle usw. gravierende Verbesserungen des Gesundheitszustandes vom Pferd erzielen. Im Idealfall arbeiten daher Schulmedizin und Homöopathie Hand in Hand. Leider ist dies nicht so häufig der Fall. Ich habe das
Glück an meinem Arab zum einen eine Homöopathin zu haben, die glasklar
die Grenze zieht, wenn sie meint, dass hier zunächst durch den Tierarzt
eine Diagnose / Behandlung erfolgen muss und zum anderen eine Tierärztin
zu haben, die den alternativen Behandlungsmethoden offen gegenübersteht. Ich halte die Zusammenarbeit von beiden Behandlungsarten für optimal und möchte keine von beiden mehr missen. Man muss sich jedoch darüber im klaren sein, dass im Notfall der Tierarzt geholt werden sollte. Eigenmächtige Behandlungen mit eigenen "Mittelchen" sind nicht sinnvoll und können im Extremfall das Leben ihres Pferdes gefährden.
Schmiede - welch heikles Thema. Hat man einen, der gut mit dem Hotti umgeht, pünktlich ist und zuverlässig seine Termine einhält, kann man sich glücklich schätzen. Aber versteht er auch sein Handwerk? Das zu beurteilen ist schwer. Und trotz jahrelanger Pferdeerfahrung: Ich konnte es nicht. Obwohl die Eisen immer gut aussahen, der Schmied einen kompetenten Eindruck machte und wunderbar mit Arab auskam, konnte es doch geschehen, dass mein armer Mutabor einen Trachtenzwang angezüchtet bekam. Meine Entschuldigung kann nur sein: Ich habe es nicht bemerkt!! Leider. Die Konsequenz dieser Fehlentwicklung: ein Pferd dass seit fast zwei Jahren häufiger lahmt und viele viele Tierarzt- und Klinikkosten. Nebenbei gesagt, auch die Klinik hat nichts gefunden. Daher mein Tipp und meine inständige Bitte: Beachten Sie die Hufe ihres Pferdes, sind sie kleiner geworden oder länglicher, lahmt das Pferd häufiger als früher, obwohl auf dem Röntgenbild nicht zu sehen ist? Dann ist manchmal leider ein Schmiedwechsel fällig, auch wenn es noch so unbequem ist und man das auch gar nicht gerne tut. Mein Pferdchen quält sich jetzt seit Monaten mit den Folgen der Fehlstellung herum und ob er je wieder so laufen wird wie vorher ist die Frage, denn in der Zwischenzeit, sind bedingt durch den verengten Huf auch noch minimale Hufrollenveränderungen aufgetreten. Veränderungen, die definitiv vor zwei Jahren auf dem Röntgenbild noch nicht einmal erahnbar waren... Damals wollte die Klinik die Bilder als Vorbild kopieren, wie es auszusehen hat. Nun das Kind ist in den Brunnen gefallen, aber vielleicht helfen meine Worte an dieser Stelle anderen Hottis vor demselben Schicksal... Generell ist zu sagen, dass Hufkorrekturen möglichst frühzeitig angegangen werden sollten, solange die Knochen beim jungen Pferd noch weich sind. Spätere Korrekturen sind schwierig und sollten ganz langsam und vorsichtig geschehen. Und hat man einen guten Schmied, der sein Handwerk versteht, dann sollte man ihn sich in Gold einrahmen und sehrrr gut behandeln... An dieser Stelle noch ein Hinweis: Mutabor hat, wie das Röntgenbild vor mehr als 10 Jahren gezeigt hat, zu wenig Platz für die Lederhaut, daher wird die Lederhaut leichter gequetscht als bei anderen Pferden. Vergleichbar etwa mit einem Pferd, das eine zu dünne Sohle hat. Er trägt daher seit Jahren Lederplatten und Silikoneinlagen, das klappte (bis vor 2 Jahren, s.o.) prima. Nun hat mein Schmied einen neuen Beschlag aufgeschlagen. Dieser besteht aus einer grauen elastischen Masse und einer Art Plastiksieb, durch das die festwerdende graue Masse beim Trocknen hindurchkann, so dass kein Überdruck im Huf entstehen kann. Bis jetzt scheint dieser Beschlag gut zu funktionieren. Werde an dieser Stelle weiter davon berichten, wenn einige Zeit verstrichen ist und mein Arab hoffentlich wieder ganz und gar lahmfrei läuft...
Zum Beschlag bei einer empfindlichen Huflederhaut ist unter Hufbeschlag schon einiges gesagt. Aber was tun, wenn das Malheur passiert ist und die Huflederhaut ist entzündet? Zunächst einmal ist zu überlegen, ob die Eisen wieder runter müssen. Dies ist immer dann der Fall, wenn die Hufe länger als zwei Tage warm / heiß bleiben oder das Pferd hochgradig lahmt (Verdacht auf Vernageln!!). Sind die Eisen runter, kann man auch besser behandeln, da man besser an den Huf herankommt. Der Tierarzt kann entscheiden, ob Entzündungshemmer
notwendig sind. Unterstützend kann Traumeel (3 x 15 Tropfen) gegeben
werden. Angussverbände mit Rivanol sollen die Wärme aus dem Huf ziehen.
Bewährt haben sich auch Zugverbände mit Sauerkraut oder warmen
Leinsamen. Jedoch nicht länger als drei Tage, da sonst der Huf zu weich
wird. Wichtig ist, das Pferd nach einer Huflederhautentzündung unbedingt noch zu schonen. Der Huf ist noch empfindlich. Bewegen auf weichem Boden (Gras) ist am besten. Ggf. müssen Eisen (evtl. sogar mit Lederplatten) für eine Beschlagsperiode hinauf, um die Sohle zu entlasten. Einschub Hufrolle: Von einem Leser habe ich den Hinweis auf folgende Website von Dr.Bär bekommen, die sich mit einer Therapie zur Hufrollenerkrankung beschäftigt: www.hufrolle.com . Die Stoßwellentherapie gilt als neue Therapieform. Infos unter webmaster@hufrolle.com In unserer heutigen Zeit haben nicht nur die Menschen, sondern auch die Pferde immer mehr Probleme mit den Atemwegen. Kaum ein Stall, in dem nicht mindestens ein Pferd auf Späne steht und nur nasses Heu oder Silo darf. Und deshalb kann ich nur sagen: Wehret den Anfangen! Auch das berühmte Anstoßen beim Beginn des Reiten (und auch nicht jeden Tag..) ist nicht ok. Husten ist Husten und bedarf dringend der Behandlung. Ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen und die Bronchien und die Lunge sind angegriffen, hat man sein Leben lang ein Pferd mit Anfälligkeit für Husten. Und die Gefahr der Dämpfigkeit ist gegeben, wenn Hustenprobleme verschleppt und nicht Ernst genommen werden. Also wenn das Pferd hustet - Tierarzt rufen und abchecken
lassen. Hat das Pferd Fieber ist ohnehin Schonung angesagt. Wenn man das
Pferd jetzt zu sehr belastet, könnte der Organismus überbelastet werden
und es kann zu Langzeitschäden (z.B. am Herzen) kommen. Hat das Pferd Husten, kann man vorsichtshalber für ein paar Wochen das Heu nass verfüttern und man sollte in dieser Zeit darauf achten, dass das Pferd nicht vom Regen durchweicht wird und friert. Eine Regendecke hilft das Pferd zu schützen und es trotzdem an der frischen Luft zu halten. Schulmedizinische Medikamente, die der Tierarzt je nach
Schwere des Hustens verordnet sind u.a. Sputulisin, Ventipulmin, Venti
Plus, ACC und Antibiotika. Kolik - schon das Wort alleine gibt Anlass zu Panik! Man
unterscheidet zwei verschiedene Arten der Koliken: Verstopfungs- und
Krampfkoliken. Eine besondere Form der Verstopfungskolik ist die sogenannte Sandkolik. Der Name kommt davon, dass die Pferde zuviel Sand aufgenommen haben. Dies passiert häufig auf Paddocks, wo noch ein geringer Grasbesatz ist. Die Pferde fressen dann die wenigen Pflanzen inkl. der Wurzeln und nehmen so zuviel Sand auf. Die Folge: Im Laufe der Zeit lagern sich immer größere Mengen Sand im Darm ab. Ungenügende Rauhfutterversorgung begünstigt, dass der Darm den Ballast nicht weitertransportieren kann. Der Darm wird durch den Sand immer undurchlässiger und schwerer. Irgendwann ist das Maaß sozusagen voll und die Kolik ist da. Es gibt einen Test, der leicht zu machen ist, wenn Sie den Verdacht haben, dass ihr Pferd zuviel Sand frisst. Nehmen Sie ein paar Äppel ihres Pferdes und tun diese in einen durchsichtiges Gefäß. Wasser oben drauf und über Nacht stehen lassen. Wenn sich am nächsten Morgen Sand unten abgelagert hat, auch wenns nur geringe Mengen sind - Alarmstufe rot, denn im Darm dürfte noch mehr davon sein. Gegen Sand im Darm hilft eigentlich nur Rauhfutter, Rauhfutter und nochmals Rauhfutter. Der Paddock mit wenig Grünzeug ist dann natürlich tabu, höchstens mit Maulkorb geht das noch. Bei Kolik OP´s sind schon häufiger Berge an Sand zu Tage gekommen. 10 kg (!) sind dabei keine Seltenheit. Krampfkoliken kommen meist sehr schnell und wenn man Glück hat, gehen sie auch genauso schnell wieder. Wichtig zu wissen ist, dass bei Krampfkoliken das Pferd durchaus äppeln und Wasser lassen kann, die Gefahr damit aber noch nicht gebannt ist. Wirkliche Besserung ist erst in Sicht, wenn das Pferd anfängt auszugasen. Ich freue mich immer sehr, wenn bei meinem Pferd anfangen "die Winde zu wehen". Krampfkoliken nennt man deshalb auch Gaskoliken, da der Darm in den Bauchraum hinein ausgast. Im schlimmsten Fall kann der Darm platzen. Und Vorsicht: aus Krampfkoliken können im weiteren Verlauf auch Verstopfungskoliken werden. Anzeichen einer Krampfkolik sind u.a. Unruhe, heftigeres Atmen, aufgeblähter, druckempfindlicher Bauch, Scharren, Umsehen nach dem Bauch, Beißen in den Bauch, Hochtreten der Hinterbeine gegen den Bauch, Wälzversuche, Fressunlust, manche Pferde werden auch sehr ruhig, fast lethargisch und verweigern sowohl Außenkontakt, als auch Nahrung. Oftmals reicht es bereits aus, wenn der Tierarzt
krampflösende Mittel (meist Buscopan oder Novalgin) spritzt. In jedem
Fall sollte man eine halbe Stunde beim Pferd bleiben, nachdem der Tierarzt
da war, um sicherzugehen, dass die Mittel wirken. Da die Mittel nach ca. 3
Stunden in der Wirkung nachlassen, muss auf jeden Fall nach dieser
Zeitspanne erneut nach dem Pferd gesehen werden. Ob das Pferd fressen darf
und was, hängt von der Schwere der Kolik ab und wird vom Tierarzt
entschieden. Was kann man tun, bis der Tierarzt kommt? Dies kann
mitunter längern dauern, als man möchte, da Hottis die unangenehme
Eigenschaft haben, immer zu mehreren zu koliken. Wetterumschwünge sind
häufig Auslöser für Koliken. Neuere Untersuchungen sollen angeblich
herausbekommen haben, dass Tiefdruckgebiete mit Westwinden besonders
gefährlich für Koliker sind. Andere Gründe können u.a. sein:
Verwurmung, Perforierung des Darmes durch Wurmspätschäden, zu rasches
Anweiden, zu schnelle Futterumstellung, nasses Pferd in den Wind stellen,
Wurmkuren usw. usw. Manche Kolik kommt auch einfach und man weiß ums
Verecken nicht, warum sie entstanden sind. Leider ist es so, dass Pferde,
die einmal gekolikt haben, dies auch wieder tun...
Bei der Mauke unterscheidet man zwischen nasser und
trockener Mauke. Die nasse Mauke entsteht meist durch zuviel Nässe,
zuviel Schlamm, der mit Bakterien durchsetzt ist (die wunderbaren Paddocks,
in denen die Pferde knietief im Modder stehen) oder durch die Matratzenstreu, die leichter klitschenass ist. Trotzdem haben die einen
Pferde Mauke und die anderen nicht. Es scheint so, als ob die einen
anfälliger sind als die anderen. Die körperliche Immunabwehr des
einzelnen Pferdes scheint dabei eine wesentliche Rolle zu spielen. Die nasse Mauke kann aufreißen, bluten und eitern. Erst
einmal ist wichtig, das die Ursache der Mauke ausgeschaltet wird. Also im
muss ggf. Paddock-Verbot erteilt werden... Sauberkeit ist das oberste
Prinzip. Täglich sollte die Mauke mit grüner Seife warm ausgewaschen
werden und dann gründlich getrocknet werden. Die Verkrustungen müssen
jeden Tag runter, da sich darunter sonst neuer Eiter sammeln kann. Womit
man anschließend die Mauke einschmiert ist unterschiedlich, es gibt
einfach kein Generalmittel. Jedes Pferd reagiert auf die verschiedenen
Mittel unterschiedlich. Hier eine Palette von Salben, die helfen können: Bei der trockenen Mauke ist wichtig, dass man die Knötchen abpult und anschließend einschmiert (s.o. nach Mitteln). Gut kann dabei helfen, einfach Blauspray aufzusprühen, wenn beim "Knötchen abpulen" mal ein bisschen Blut fließt. Wichtig ist bei der Behandlung von Mauke immer: Sauberkeit, regelmäßige Behandlung, Vorsicht mit Nässe (nach dem Abspritzen abtrocknen) und nicht zu früh wieder in den Dreck. Ulli hatte noch eine Ergänzung: "Oft hilft bei Mauke oder Pilz Kamillosan. Man muss es halt verdünnen(15ml zu 1 liter warmes wasser), aber es hilft wirklich!!!
Melanome "Schimmelmelanom" Auch Schimmel-Melanom, Schimmelkrebs oder Equines Sarkoid
genannt. Meist braucht das Equine Sarkoid einen Auslöser um auszubrechen, einen Infekt, eine lange Krankheit, schlechte Haltung, aber manchmal kommt das Zeug auch einfach so. Ältere Schimmel haben sehr häufig Melanome. Erst im weit fortgeschrittenen Zustand gehen die Melanome auch nach innen und greifen innere Organe an, dann ist vor allem beim Wasserlassen eine schwärzliche Verfärbung zu erkennen. Aber meist sind die Melanome jahrelang vorhanden, mal mehr, mal weniger und stören auch mal mehr und mal weniger. Meist stören sie uns Menschen mehr, als die Tiere. Schlimm wird es erst, wenn ein Sarkoid aufbricht oder aufgerissen wird. Dann hat man den Salat: Eiter, Wucherungen und Fliegenplage im Sommer. Was kann man bei Melanomen tun? Die radikale Methode: Rausschneiden lassen. Das
dumme ist, dass die Melanome häufig schneller wiederkommen, als man
gucken kann. Eine Chance hat man aber wenn man das Melanom vorher
unterspritzt, so dass es sich besser abkapselt und nach dem Schneiden das
Pferd z.B. mit Wobenzym unterstützt. Man kann auch aus dem entfernten Melanom
ein Serum entwickeln lassen, das dem Pferd nach dem Schneiden gespritzt
wird. Durch diese Maßnahmen steigen die Chancen, dass das Zeug wegbleibt. Vereisen: Manchmal klappt auch das. Der Tierarzt vereist das Melanom. Evtl. muss dieser Prozess mehrmals wiederholt werden. Meine Brieffreundin hat an ihrem Arab so ein Melanom wegbekommen. Abbinden: Ist das Melanom länglich, kann es abgebunden werden. Es schnürt dann ab und stirbt ab. Der abgeschnürte Teil fällt irgendwann ab. Das klappt aber nur bei Melanomen, die so geformt sind, das Abschnüren möglich ist. Schlangengifte: Nein, nein, kein Scherz. Es gibt homöopathische Behandlungen mit Spinnen- oder Schlangengiften. Manchmal werden damit Erfolge erzielt. Sind erst einmal Melanome da, sollte man auf jeden Fall
versuchen, das Pferd optimal mit Vitaminen zu versorgen. Je besser das
Pferd in seiner Immunabwehr, desto weniger Chancen hat das Sarkoid sich
auszuweiten. Ich habe sogar beobachtet, dass Melanome kleiner werden, wenn
es dem Pferd gut geht und sie wieder wachsen, wenn der körperliche (oder
auch der seelische) Zustand sich verschlechtert. Hat man ein offenes Geschwür, so kann man auch hier
einiges tun: Ob Melanomneigung erblich ist, ist umstritten. Ebenso umstritten, wie bei Sommerekzem, Senkrücken und dergleichen. Aber einige Araberlinien haben nun mal vermehrt Melanombefall und andere weniger. Also scheint zumindest die Veranlagung zur Melanombildung erblich zu sein. Nachtrag - eine E-Mail zum Thema Sarkoide erreichte mich: Periodische
Augenentzündung Ein Wort vorweg: Hier ist nicht das Sommerekzem gemeint. Damit habe ich - glücklicherweise - bisher keine Erfahrung. Ich meine hier vielmehr das Schweifscheuern, das halt die Hottis im Sommer öfter (und zum Verdruss der Besitzer) machen. Vorab sollte geklärt werden, ob das Hotti verwurmt
ist. Denn Verwurmung führt dazu, dass das Pferd sich schubbert. Ist
Verwurmung nicht der Grund, kann es einfach sein, dass das Pferd trockene
Haut hat (kein Witz). Hier hilft: Schweif ab und zu waschen (mildes
Shampoo) und anschließend oben und unten einölen. Bei Mutabor nehme ich
das gute Bübchen Öl für die Schweifrübe von unten und die ebenso gute
Bübchen Milch für den Schweif von oben. Hilft. Ehrlich. Meine Freundin
schwört allerdings, dass das echte Penaten Öl noch besser sein soll. Das feucht /
fettig halten sollte ist wichtig. Anheißen, trockenen Tagen creme ich
täglich ein. Vorsicht, wenn sich Staub und Öl mischen - das juckt, also
waschen. Von Andreas Bartsch folgender Tipp - vielen Dank dafür: Hi,
möchte kurz meine Erfahrung zum Schweif – bzw.Mähnenscheuern
berichten. Meine Hafi´s hatten starke Probleme damit; Ölhaltige
Produkte halfen nur kurzzeitig; ich kam mit waschen durch Wälzen auf
dem Sandpaddock kaum mehr nach. So brachte mir mein Tierarzt eines Tages
ein ungemein teures Produkt aus dem Ausland. ( 50 ml / 120,-DM) mit, daß
hervorragend half und mit Staub nicht verklebte. Der Schweif fühlte
sich an als wäre er mit Glanzspray eingesprüht worden. Und jetzt komme
ich zum Ergebnis des Ganzen. „Glanzspray“ das in dieser
orangen Flasche kennt faßt jeder Reiter, hilft genauso wie dieses teure
Produkt. Dies ist ca. 6 Jahre her. Seither wenn meine Pferde in der
warmen Zeit anfangen zu scheuern: Glanzspray direkt in den Schweif bzw.
Mähnenansatz einsprühen und einmassieren und meine Hafi´s sind
Beschwerdefrei. Hält je nach Trockenheit 5 bis 14 Tage. Bisher hat es
jedem Pferdebesitzer geholfen der es auf mein Anraten versucht hat. Das
waren bisher zwar nur ca. 10 Leute aber keiner hat mehr Probleme. Spat (geschrieben von Silke Busse) Vorbemerkung
Arthrose: Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung
(chronisch). Bei der Arthrose ist die Gelenkflüssigkeit nicht mehr in
Ordnung, sie ist entweder zu wenig vorhanden oder "schlecht",
das heißt zu flüssig und schmiert nicht mehr richtig. Dadurch reizen
die Gelenkknorpel, die schützend auf den Knochen der Gelenkflächen
liegen, aufeinander und nutzen sich ab. Wenn diese abgenutzt sind,
reiben die Knochen aufeinander. dadurch entstehen Exostosen (Randzacken,
Knochenauftreibungen). Die wiederum ein "rundes Laufen" der
Gelenke verhindern. Die Gelenkflüssigkeit befindet sic als Schmierstoff
zwischen Knorpelschichten. Diese wiederum grenzen an die Knochen. Der
SPAT ist eine Form der Arthrose im unteren Sprunggelenk. Es gibt
zwei Formen von Spat. Bei der einen löst sich der Knochen auf. Das ist
die wesentlich schmerzhaftere Form, bei der man leider nichts machen
kann. Diese Form tritt zum Glück seltener auf, ca. 20 %. Spat betrifft so gut
wie immer beide Hinterbeine. Behandeln kann man mit Hylodoronsäure
(künstliche Gelenkflüssigkeit). Entweder direkt in das Gelenk
injiziert oder in die Vene, was den Vorteil hat, dass es sich auf
sämtliche Gelenke auswirkt. Die nicht unbedingt Probleme bereiten, aber
arthrotisch sein können. gaben von Alvitan, Pulver über das Futter
(vom Tierarzt) haben auch gute Erfolge gebracht. Homöopatische
Behandlungen sind auch sehr erfolgreich, diese sollte man immer einem
Fachmann überlassen, da die Homöopatischen behandlungen sehr komplex
sind. Es gibt auch eine sogenannte Spatoperation, dabei wird die
Knochenhaut künstlich angeritzt, um den Verknöcherungsprozess zu
beschleunigen. Grundsätzlich gehört die Behandlung von Arthrosen in
die Hände eines Fachmannes. Es gibt auch eine sogenannte
Spatoperation, dabei wird die Knochenhaut künstlich angeritzt, um den
Verknöcherungsprozess zu beschleunigen.
Schöne klare Pferdebeine sind was Wunderbares. Leider schaffte es mein Pferd auf der Weide sich ziemlich großes Überbein zu hauen. Bei der Arbeit unter dem Sattel kann man Hottis Beine natürlich durch Bandagen oder Gamaschen schützen (sollte man bei der Dressurarbeit und beim Springen auf jeden Fall anlegen), aber wenn das edle Ross leider auf der Weide Unfug treibt, ist man nicht dafür gerüstet. Wichtig ist bei frischen Überbeinen: Sofort nass einpacken. Rivanol oder Essigsaure Tonerde oder Burowsche Lösung ist nicht schlecht. Tierarzt anrufen. Evtl. muss geröntgt werden, ob das Überbein ungünstig liegt und auf Sehnen / Knochen drückt, oder ob Hotti es sogar geschafft hat, ein Stück Knochen abzusplittern. Dann muss das Pferd leider unter das Messer. Liegt das Überbein jedoch günstig, ist es meist ein reiner Schönheitsfehler. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass das Überbein in den ersten Tagen am besten behandelbar ist. Also schnelles Handeln ist wichtig. Oftmals kann man das Überbein in den ersten Tagen bereits um die Hälfte halbieren. Dann hat man gute Chancen, das es ganz verschwindet. Traumeel hilft auch das Überbein zu beeinflussen. Bleibt allerdings ein hässlicher Hobbel übrig, so kann man das Überbein vom Tierarzt unterspritzen lassen. Mit Glück löst sich das Ding dann auf. Mutabors Überbein war ungelogen so groß wie ein Hühnerei, jetzt ist es zwar noch da, aber es hat eher Ähnlichkeit mit einem Bonbon. Ich schätze es hat nur noch ein Zehntel seiner ursprünglichen Größe - Also: Härtnäckig sein!
Auch so ein leidiges Thema... Zu kleine Weiden, keine Weidepflege, kein Kalken und schön fühlen sich die kleinen Biester pudelwohl. Hinweise auf Verwurmung können sein: Schweifscheuern, stumpfes, glanzloses Fell, Abmagerung, Koliken, aufgeblähter Bauch, Würmer im Kot, um nur einige zu nennen. Mindestens 2 x im Jahr sollte Ivomec (oder Flurexel) gegeben werden (Herbst / Winter). Insgesamt sollten mindestens 4 Wurmkuren im Jahr gegeben werden. Ich halte 6 -8 für besser. Die Wurmkuren nicht immer im gleichen Zeitabstand geben, Würmer müssen verwirrt werden. Besteht definitiv Verwurmung: Ivomec, 3 Wochen später Telmin, Banminth o.a. und 6-8 später noch mal. Würmer erkennen kann man per Blutbild (bei hoher Verwurmung und vor allem bei Blutwürmern) und per Kotuntersuchung. Diese kann jedoch negativ ausfallen, auch wenn das Pferd stark verwurmt ist, da sich die Biester gerade woanders im Körper aufhalten und nicht im Darm... Also Äppel aus mehreren Haufen sammeln und mehrere Kotproben über Wochen hinweg abgeben. Eine gewisse Verwurmung hat jedes Pferd jederzeit. Die Wurmkuren sollen den Wurmpegel nur in Grenzen halten. In jedem Fall ist Entwurmung wichtig, da Würmer den Magen- und Darmtrakt des Pferdes zerstören können. Wurmbefall kann zum Tod des Pferdes führen. Wichtig ist auch , das der ganze Bestand entwurmt wird. Ein einziges, stark verwurmtes Pferd kann den Bestand verseuchen! Informationen unter www.zeckenbiss-borreliose.de von Herrn Ernst Fischer
|