Der Araber auf der
Schau
Araberschauen
- was sind das?
Auf Araberschauen wird den Besitzern von arabischen
Pferden Gelegenheit gegeben, diese vorzustellen. Viele Besitzer und Züchter von
arabischen Pferden haben den Wunsch ihre Pferde dem Publikum zu präsentieren,
es bewerten zu lassen oder auch durch die öffentliche Vorstellung potentielle
Käufer zu finden. All diese Möglichkeiten bietet eine Araberschau.
Es gibt zum einen die sogenannte Beständeschau, die dazu
dient, gerade kleineren Züchtern und Menschen, die einen Araber aus Liebhaberei
oder einfach zum Reiten haben vorzustellen. Diese Schauen eignen sich
hervorragend zum Einstieg in die Schauszene. da die Atmosphäre häufig fast
familiär ist, muss sich keiner scheuen sich anzumelden. Aber auch hier gelten
die Regularien einer normalen
Araberschau.
Des weiteren gibt es Schauen der Kategorien C,B und A. Ähnlich
wie bei den Reitprüfungen der FN ist es auch hier so, dass Siege und
Plazierungen in den unteren Klassen zum Start in der höheren berechtigen. Die
Kategorie C ist hierbei die "Einsteigerklasse", B sind höhere Schauen
auf nationalem Niveau und A sind internationale Klassen. Aachen, eine der
hochdotierten Schauen ist daher ein Schau der Kategorie B/A.
Hier in Norddeutschland gibt es als Beständeschau z.B.
Schneverdingen. Und als Kategorie C-Schau: Ströhen, Paderborn, Hanstedt-Velgen
und Neustadt/Dosse.
Wer
darf starten? Was kostet das? Kann ich was gewinnen?
Prinzipiell darf jedes Pferd an einer Schau teilnehmen, dass
mind. 50 % Araberblut (Papier muss vorliegen! Und auch in Kopie bei der
Anmeldung mitgeschickt werden) hat. Vorausgesetzt es werden
Klassen für solche "Partbreds" ausgeschrieben. Es gibt auch Schauen,
die nur für Vollblutaraber oder nur für Shagyas ausgeschrieben sind.
Weitere Zulassungsvoraussetzungen gibt es bei einer
Beständeschau nicht. C-Schauen verlangen außerdem die Mitgliedschaft im
Araberverband (?), für B und A-Schauen muss man sich über C-Schauen
qualifizieren.
Die Kosten für die Teilnahme an einer Schau sind recht hoch.
Pro Start des Pferdes liegen die Kosten bei rund 100,- DM. Hinzu kommen Kosten
für Box des Pferde (ca. 200,- DM) oder Paddockaufstellung (ca. 50,-) und
Übernachtungskosten für die Menschen (Wohnwagen / Wohnmobilaufstellung kostet
meist auch um die 50,- DM). Ist die Schau "um die Ecke" hat man
Glück, da dann nur Startgebühren anfallen. Die Nummern, die die Vorführer der
Pferde tragen, werden meist gegen 20,- DM Pfand zur Verfügung gestellt.
Auf einer Beständeschau gibt es meist eine Stallplakette und
Protokoll für jedes teilnehmende Pferd, eine Urkunde für jedes Pferd mit 16
und mehr Punkten, und Schleifen für alle Pferde. Meist gibt es auch einen Pokal
für den Sieger und manchmal auch Sachgewinne durch Sponsoren finanziert.
C-Schauen: Meist auch Schleifen für jedes Pferd, Protokolle der
Richter und häufig Stallplaketten. Pokal für die Gewinner.
Copyright Carola Toischel
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Die ersten beiden
jeder Klasse qualifizieren sich für das sogenannte Championat einer Schau, wo
die besten Pferde der Schau ermittelt werden. Dort gibt es dann für Sieger und
Reservesieger: Schärpe und Pokal, manchmal auch Decke o.ä. durch Sponsoren.
Weega mit Championesse-Schärpe in Marbach. |
Es gibt meist 4 Championate auf einer Schau: Junioren und Senioren, jeweils der
Stuten und der Hengste. Kleiner Hinweis an dieser Stelle, als Besitzerin eines
Wallachs: In England können auch die siegreichen Wallache in das Championat -
und können sogar eine Schau gewinnen! Dies nur am Rande...
Welche
weiteren Regularien gelten?
Es gelten auf allen Schauen die Regeln der "European
Arab Horse Show Commission (EAHSC)". Diese Regeln u.a. Richter-, Aussteller- und
Schau-Organisator-Verhalten, Durchführung der Schau, Vorschriften der
Schauklassen und Umgang mit den Pferden. Hier die für die Aussteller
wichtigsten Fakten:
Vorschriften für die Pferde
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Dopingverbot für alle teilnehmenden Pferde! Verstöße
hiergegen können bis zum Ausschluss auf allen Schauen führen. Das
EAHSC-Komitee ist hierzu berechtigt.
Hinweis: Auch reizende Stoffe (wie z.B. Ingwer in den Hintern, damit das
Pferd "schön" den Schweif hebt) sind verboten! Ebenso alle
Stoffe, die die Leistung, das Temperament oder die Korrektheit der Gänge
des Pferdes beeinflussen.
Rechts: Sabrina "versucht" sich beim Doping.... |
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-
Lahme oder widerspenstige Pferd können nach ermessen der
Richter disqualifiziert werden.
-
Hengste ab 3 Jahren MÜSSEN mit Gebiss vorgestellt werden!
Vorschriften für die Vorführer
-
Vorführer sollten ordentlich gekleidet sein.
Anmerkung: Meist schwarz-weiß, weiße Bluse, Hose, Schuhe und schwarze
Weste oder Schärpe. Viele tragen inzwischen auch Westen mit Gold oder
Silber. Und lange Haare der Vorführer sollten "ordentlich" sein
(Zopf o.ä.).
Sabrina zeigt im Bild rechts, wie das aussehen kann.
Keine Reklame auf der Kleidung oder Gestütslogos o.ä. Die
Richter sollen nicht über den Vorführer auf das Pferd schließen können.
Dies könnte sie in ihrer Entscheidung beeinflussen. |
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Die Vorführer dürfen nicht übermäßig die Peitsche
gebrauchen, dem Pferd Schmerzen zufügen oder gar Elektroschockgeräte
verwenden!
Der Part über "Unerlaubte Manipulationen an Pferden"
wird wörtlich übernommen:
29. Eine Veränderung der ursprünglichen Farbe der Haut, Deckhaare
oder Hufe ist verboten. Die Hufe dürfen nicht eingefärbt werden und es dürfen
keine farblosen Huflacke verwendet werden. Haarfärbemittel und kosmetische
Operationen sowie Hautverpflanzungen sind nicht erlaubt.
Anmerkung: farblose
Huföle, Vaseline oder Öl und weiße Kreide auf weißen Beinen sind erlaubt.
30. Künstliche Verfahren um die Augen zu vergrößern
oder die natürlichen Gänge des Pferdes zu verändern oder sonst seine
Bewegungen und sein Verhalten durch Sauerstoffanreicherung des Blutes, Gewichte,
beschwerte Eisen oder durch elektrische oder chemische Behandlung jeglicher Art
zu beeinflussen, sind verboten. Brandmale, Hiebe oder andere Spuren auf dem
Körper eines ausgestellten Pferdes, die aufgrund ihrer Lage auf den Gebrauch
unerlaubter Methoden hinweisen, können als stichhaltiger Grund für den
Ausschluss des betreffenden Pferdes von der Schau betrachtet werden.
31a.) Pferde in Schauklassen können ganz oder
teilweise geschoren werden, mit Ausnahme der Augenwimpern und der Haare im
Inneren der Ohren, die nicht rasiert werden dürfen. Die Tasthaare um Nüstern,
Maul und Augen müssen unversehrt bleiben.
b.) Keine Geräte, die dazu dienen, das natürliche
Aussehen eines Pferdes zu verändern, sind auf dem Schaugelände erlaubt,
einschließlich Schwitzkragen, Schwitzmanschetten, Schweifhalter, Fesseln und
Gewichte. Aussteller, die solche Geräte auf dem Schaugelände gebrauchen,
werden für die Dauer der Schau ausgeschlossen.
Es sollte nicht extra erwähnt werden müssen, dass die Pferde,
die man meldet, gesund, entwurmt und geimpft sein sollten. Viele Schauen
verlangen inzwischen die Vorlage des Impfausweises bei Abholung der Startnummern
oder als Kopie bei Abgabe der Nennung. Die Impfung muss vor allem Virusabort,
Tetanus und Influenza beinhalten.
Wer sich jetzt fragt, warum all diese Dinge geregelt werden
müssen, wo sich die meisten doch von selbst verbieten, dem sei an dieser Stelle
verraten, dass es leider in der Schauszene einige "Schwarze Schafe"
gegeben hat und wohl noch gibt, für die eben all diese Dinge so geregelt werden
müssen. Und Kokain oder Ingwer in den Hintern oder Sand und Glassplitter in die
Gamaschen sind nur einige der Dinge, die sich einige seltsame Leute einfallen
lassen. Doch man sollte sich von einigen wenigen nicht den Spaß an einer
schönen Sache verderben lassen!
Welche
Klasse für meinen Araber?
Zunächst einmal kann man sich die Ausschreibungsunterlagen
zusenden lassen, die der jeweilige Schau-Organisator erstellt hat. Wann und wo
welche Schau stattfindet erfährt man z.B. über das "Araber-Journal",
den Araber Verband oder (kleine Eigenwerbung) auch ich versuche die meisten
Termine mit aufzunehmen.
Es wird unterschieden nach: Vollblutarabern, Shagya-Arabern,
Anglo-Arabern und Partbred Arabern (mind. 50 % Araberblut, theoretisch also auch
ein Shire-Araber!).
Innerhalb dieser Rassen wird individuell pro Schau weiter nach Klassen
unterteilt, z.B. Stuten: Fohlen, 1 und 2 Jährige, 3 Jährige, 4-6
Jährige, 7-10 Jährige und 11 und älter. Aber wie gesagt genaueres muss man
dann der jeweiligen Ausschreibung entnehmen. Sind in einigen Klassen zu wenig
Pferde genannt, kann der Veranstalter diese auch mit darunter oder darüber
liegenden Klassen zusammenfassen. Die zahlenmäßig stärksten Klassen, sind
meist die 3-6 Jährigen. Generell sind bei "gemischten" Schauen meist
die Vollblutaraber am Häufigsten - Kunststück ist Population dieser Rasse auch
am Höchsten.
Neben dieser generellen Klassen gibt es auch noch besondere
Klassen:
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Eine gute Idee und eine
Chance für die Züchter und Besitzer ihre Pferde wieder selbst in die Hand
zu nehmen. Es gibt dann auch extra Amateurklassenchampionate. Leider zählen
diese Klassen nicht für die Qualifizierung für B-Schauen. Eine gute Sache
sind sie trotzdem. |
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Wallachklassen: Leider immer noch nicht
"Pflicht" auf jeder Araberschau und leider auch (wenn
ausgeschrieben) immer noch recht spärlich besucht. Und wie ich leider
anmerken muss - sehr häufig sind dieses Klassen von sehr unterschiedlicher
Qualität und von den Besuchern und Richtern ein bisschen milde belächelt.
Und die Wallache sind auch so brav, dass sie nicht so viel im Schauring
hermachen. Ist leider so... Meine Anregung zu diesem Thema: Zeigt doch die
Wallache unter dem Sattel, statt im Freilauf - denn wenn wer gelernt seine
Gänge unter dem Reiter zu präsentieren, dann diese Freizeitpartner! Doch
auch ohne diese Neuerung eine Bitte: Meldet Eure Wallache an, zeigt sie,
macht einfach mit! Denn nur so können sie auch ernst genommen werden und
einen ähnlichen Stellenwert einnehmen wie z.B. in England oder Amerika.
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Junior-Handler-Cup: Eine schöne Sache für
beginnende, lernende Vorführer. Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 14
(manchmal bis 18) können hier Pferde präsentieren (keine Hengste!). Hier
kommt es also nicht auf die Qualität der Pferde an, sondern in erster Linie
darauf, wie korrekt und gekonnt die Pferde vorgestellt wurden.
Hierzu ein Bericht von meiner Reitbeteilung Sabrina Kitowski, die jahrelang
meinen Rory "showte":
Junior-Handler-Class
Als ich zum ersten Mal in einer
Junior-Handler-Class starten sollte, wusste ich nicht so ganz genau,
was überhaupt auf mich zu kommen würde und ich war auch ziemlich
aufgeregt (was ich allerdings vor jedem Turnier bin). Katja erklärte
mir, dass das Ganze eigentlich recht einfach ist. Es werden nur Schritt, Trab und zwei
Aufstellungen verlangt. Hört sich ja ganz einfach an... Jeder
denkt, er kann ein Pferd im Schritt und im Trab führen, dachte ich
auch, aber so ganz einfach ist das nicht. In der
Junior-Handler-Class werden nur wenig die Pferde beurteilt, um so
mehr jedoch der Vorführer.
Fange ich also mal beim Schritt an. Ich
sollte damals Mutabor vorstellen, und er findet nichts langweiliger,
als geführt zu werden. Er neigt zum schleichen und schnarchen. Auch
wenn man denken könnte, dass sich das auf einem Turnier ändert,
nein, Rory schläft beim Führen tatsächlich fast ein. Also musste
ich darauf achten, dass er nicht die Augen zu macht, gleichmäßig
und taktrein zutritt und einen schönen Mittelschritt zeigt. Das war
keine leichte Aufgabe bei ihm.
Im Trab war es nicht anders. Auch hier
schlurfte Rory vor sich hin. Also auch hier musste er aufgeweckt
werden, damit er einen schwungvollen Trab zeigt. Wichtig ist es, den
Pferden nach vorne hin Luft zu lassen. Ihnen eine lange Leine zu
lassen, damit sie ihre Schritte verlängern können. Allerdings muss
man auch noch irgendwie hinterher kommen...
Doch ganz ehrlich, das Schwierigste ist die
Aufstellung. Der Arab muss gerade stehen, die Vorderbeine
nebeneinander und die Hinterbeine einen Stück versetzt gestellt.
Das Pferd muss sich strecken, der Kopf etwas höher und den Hals schön
gebeugt. Die Richter bewerten, wie das Pferd aufgestellt wird, ob es
richtig steht, ob es richtig präsentiert wird. Wichtig ist auch,
dass der Vorführer nicht direkt vor dem Pferd steht, sondern etwas
versetzt, damit die Richter die Vorderbeine des Pferdes sehen können.
Auch der Vorführer muss sich richtig aufstellen. Die Beine sollten
nicht versetzt stehen, so wie die Hinterbeine des Pferdes, sondern
nebeneinander.
Bei einer Junior-Handler-Class sollte man
den „Großen“ jedoch ein wenig nacheifern und in weiß
auftreten. Eine weiße Bluse (Pullover, T-shirt) und eine weiße
Hose sind angebracht.
Ansonsten kann ich zu dieser Prüfung nur
sagen, dass sie ein idealer Einstig, für junge Leute, in die
Show-Welt der Arabitis-Erkrankten ist. Es macht sehr viel Spaß, und
wäre ich noch in dem Alter, würde ich bestimmt noch ein paar davon
mitmachen...
Sabrina
Kitowski |
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Costume Liberty Class: Eine Idee, die sich in
Deutschland (leider) noch nicht so recht durchgesetzt hat. Vorführer und
Pferd dürfen aufgemacht, verkleidet, gestylt werden, Musik wird mitgebracht
und auch Assesoires (z.B. Windhunde..) sind erlaubt. Ich hoffe diese Art der
Präsentation wird weiter ausgebaut, denn es ist eine schöne und
publikumswirksame Art seinen Arab zu zeigen und das ohne großen
Konkurrenzdruck.
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Kostümklasse: Ist nicht dasselbe wie die o.a.
Klasse, da diese Prüfung geritten wird. Einzeln oder zu mehreren können
die Araber und ihre ReiterInnen hier zeigen, was sie können.
"Gerichtet" wird meist über den Applaus des Publikums. Jahrelang
gab es in Gieboldehausen das sogenannte "Pferdesportfestival", wo
die Mittagspause für Reitvorführungen genutzt wurde. Eine schöne Sache
die Vielseitigkeit des Arabers zu zeigen und auch gerade den "nur
Schaumenschen" die Rittigkeit dieser Rasse zu demonstrieren.
-
Familienklassen: Hier kommen nicht etwa Oma und Opa
der Vorführer mit, sondern es werden ganze Pferdefamilien gezeigt. 3-4
verwandte Pferde werden präsentiert und sollen die Zuchtrichtung und
Zuchtbeständigkeit zeigen. Die Pferde müssen direkte Nachkommen eines
Pferdes sein oder in einer Linie verwandt sein wie z.B. Oma, Mutter, Kind.
Wallache sind hier startberechtigt, aber nicht als das Pferd, zu dem
nachkommen gezeigt werden (auch wenn es diese gezeugt hat, als es noch
Hengst war.)
Diese Klasse wird von Züchtern besonders geschätzt, da sie hier ihre
Zuchtrichtung überzeugend darstellen können.
-
Reitklassen: Werden auch häufig angeboten,
sowohl englisch, als auch Western, Distanz oder Geschicklichkeitsprüfungen.
Hier gelten die Richtlinien der jeweiligen Reitweisen, also z.B. FN, VDD,
VFD, EWU. Die Starts in diesen Prüfungen sind nicht so teuer, meist
zwischen 10 und 20,- DM.
-
Kombinationsklassen: Hier werden die besten Pferde
aus Schau UND Reiten prämiert, um die Vielseitigkeit des Arabers zu
würdigen.
Wie
bereite ich meinen Araber vor?
Nun Lust bekommen den eigenen Arab auf einer Schau zu
präsentieren? Aber so einfach ist das nicht. Den Arab von der Weide auf den
Hänger und ab zur Schau? Nein, man sollte schon einige Wochen vorher beginnen
sein Pferd (und sich) auf die Schau vorzubereiten. Denn ein ungepflegter Arab
mit dickem Heubauch, ohne Muskeln, glanzlosem Fell und womöglich noch ohne
Manieren ist nicht gerade eine Werbung für die schönste Rasse der Welt.
Daher nun ein paar Tipps, wie man seinen Arab vorbereiten kann:
Die Fütterung
-
Wird das Pferd schnell fett auf der Weide? Dann muss das
schöne Grün leider reduziert werden. Hängebauchschweinchen sehen nicht so
schön aus...
-
Faustregel - mehr Kraft- und weniger Rauhfutter. Natürlich
muss weiterhin Raufutter gegeben werden, aber eben im Verhältnis zum
Kraftfutter weniger. Der Arab soll ohne mega Heubauch, aber mit genügend
"Pep" ausgestattet sein.
-
Leinsamen (gekocht) und ein Schuss Öl ins Futter geben dem
Fell einen schönen Glanz.
-
Der Arab sollte genügend mit Vitaminen versorgt werden.
Dies ist aber in den meisten "Müsli"-Futtern gewährleistet.
Die Bewegung: Der Arab soll in der Vorbereitungszeit auf
die Schau gut bewegt werden, aber gewusst wie:
-
Ausgebundenes Longieren gibt schöne Muskeln und eine gute
Halsung und ist auch noch gut für die Muskulatur. Man sollte darauf achten
viele Übergänge zu verlangen und auf Schwung und Tempo Wert zu legen.
Galopp kann vernachlässigt werden. Schritt und Trab sind wichtig. 15-30
Minuten sind absolut ausreichend.
-
Auch das Treten / Traben über Stangen und Cavalettis gibt
ordentlich Muskeln in der Hinterhand und schafft Kondition und fördert die
Balance. Zudem haben die Hottis Abwechslung und geraten nicht in Langeweile.
-
Im Wasser waten oder sogar schwimmen schafft auch ordentlich
Muckis, leider haben wohl die wenigstens Gelegenheit dies auszuprobieren,
aber der Vollständigkeit halber nehme ich es mit auf.
-
Auch wenn Führanlagen und / oder Solarium im Stall
vorhanden sein sollte (soll´s ja geben..), kann dies für´s Training
eingesetzt werden. Die Führanlage schafft gut Kondition und ein Solarium
ist was Feines, wenn Hotti gewaschen ist oder geschwitzt hat.
-
Reiten sollte man in dieser Vorbereitungszeit lieber nicht.
Reitpferde stehen unter striktem Gehorsam und müssen stets gesittet und in
ruhigem Tempo gehen. Gerade das sieht denn aber an der Hand meist etwas
langweilig aus. Also lieber ohne Sattel in die Schauvorbereitung gehen...
-
Natürlich sollte dem Arab auch Gelegenheit zur Entspannung
gegeben werden. Auch wenn der Weidegang rationiert ist, kann sich das Hotti
auch auf einem Paddock / Sandplatz vergnügen.
Das Herausputzen für den großen Tag
-
Auf jeden Fall sollte das Hotti komplett gewaschen
werden. Mähne und Schweif am besten mit Glanzspray einsprühen, das glänzt
schön und das Haar fällt locker.
-
Backpulver beim Waschen von Mähne und Schweif macht das
Haar schön weiß (wenn das Arab denn ein Schimmel ist)
-
Bitte, bitte, Mähne und Schweif nicht einfach abschneiden!
Der Schweif soll als "Fahne" getragen werden. Wenn er denn
wirklich zu lang ist: Unterste Haare erfassen, Schweif hochtoupieren und
Haare abschneiden. Dann die nächsten längsten Haare ergreifen. Das ist
zwar mühsam, aber es lohnt sich. Der Schweif wird kürzer ohne geschnitten
auszusehen.
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Überstehende Haare aus den Ohren (Ohrpuschel) abschneiden.
Nicht in den Ohren rasieren! Auch der Ziegenbart unter den Ganaschen und
übermäßiger Kötenbehang kann der Schere zum Opfer fallen. Dabei darauf
achten, dass der Kötenbehang so geschnitten wird, das das Wasser immer noch
ablaufen kann, sonst gibt es Mauke.
Tasthaare, Wimpern etc. sind tabu!
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Manche rasieren am Genick einige Zentimeter Mähne weg, um
den Hals besser zur Geltung zu bringen. Das ist Geschmackssache. Ich flechte
immer nur den ersten Teil der Mähne ein (siehe Bild rechts meinen Rory), so kann nach der Schau der Arab
wieder in voller Mähnenpracht dastehen. |
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Farbige Pferde kann man gut mit einem öligen Lappen
abreiben, dann kann man sich in einem Fuchs fast spiegeln...
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Die Hufe mit Bürste und Wasser ordentlich säubern und mit
farblosem Huffett einpinseln. Und darauf achten, dass der Arab ordentlich
ausgeschnitten, beschuht ist. Man sollte den Schmied auch nicht gerade einen
Tag vor der Schau bestellen, womöglich geht das Arab dann klamm und das
wäre schade. |
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Auf jeden Fall Schwamm und Handtuch mit auf die Schau
nehmen, falls der Arab sich gerade da dreckig macht, wo man es besonders gut
sieht.
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Babyöl ist eine wunderbare Erfindung. Rund um die Augen,
Nüstern und Maul ordentlich rauf damit. Das lässt alles schön dunkel und
edel aussehen, tut nicht weh und den Arab stört es nicht.
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Das Arab sollte ein möglichst zierliches Halfter (Trense
bei Hengsten ab 3 Jahren Pflicht!) tragen, das das Gesicht zur Geltung
kommen lässt. Hier gibt es inzwischen unzählige Varianten zu kaufen, vom
Macrameé Halfter bis hin zum Leder- oder Kabelhalfter mit vielen
Verzierungen (Strass, Gold- und/oder Silberbeschlag). Der Phantasie sind
keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, das das Halfter nicht zu wuchtig ist,
sonst "erschlägt" es das Pferdegesicht. Eine lange Leine, ein
langer Strick muss am Halfter eingehängt sein. Möglichst so, dass er
leicht abzumachen ist, falls das Hotti noch frei laufen soll.
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Ob man so weit gehen sollte das Arab zu scheren, weiß ich
nicht. Möchte man jedoch an einer Schau teilnehmen, die spät im Jahr
stattfindet, sollte man an Eindecken und / oder schweren denken. Mit einem
Plüschbären muss man gar nicht erst losgehen...
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Noch ein kleiner Tipp: Findet die Schau mitten im Sommer
statt - Fliegenmittel nicht vergessen. Eine Bremse zur falschen Zeit kann so
einiges verderben.
Das Training fürs Vorführen
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Zunächst ist es einmal nicht unerheblich, dass der
Vorführer genug Puste hat, also Joggen als Hobby ist hier goldrichtig. Der
Vorführer muss auch spurten können. Nichts sieht blöder aus, als ein
schnelles, ganggewaltiges Arab, das von einem Mehlsack behindert wird...
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Wichtig ist auch der Kontakt zum Pferd, es muss ein
Vertrauensverhältnis zwischen Vorführer und Hotti vorhanden sein. Denn
Vorführer, die durch ihre gestressten Pferde angegriffen werde, sollen ja
nun nicht unser Vorbild sein!
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Und das Arab muss lernen im raumgreifenden Schritt und
raschem, ausdrucksstarkem locker neben dem Vorführer herzumarschieren / zu
laufen.
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Hierbei ist es sehr nützlich, wenn man einen Helfer hat, der das
Arab von hinten antreibt, damit es sich nicht wie ein Muli mitziehen lässt.
Sabrina und Sophia versuchen es hier zu demonstrieren. |
Der Arab soll tanzen und vor Lebenslust sprühen und nicht einen Raddampfer
imitieren oder einen sterbenden Schwan...
Und das Arab muss lernen stillzustehen,
während die Richter um ihn herumgehen, um ihn zu bewerten. Hierbei soll
der Arab den Hals leicht und geschwungen nach vorne biegen, die Ohren
aufmerksam gespitzt haben. |
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Ein Tipp eines Vorführers, der es professionell macht ist:
Immer wenn man das Hotti aus der Box nimmt, einfach 1-2 Minuten Aufstellen
üben und dann zur Belohnung auf Weide oder Paddock bringen.
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Die Vorderbeine stehen geschlossen unter dem Körper, die
Hinterbeine sind einen Schritt auseinander, mit der Tendenz nach hinten
herauszustehen (keine "Bergziege"). Die übertrieben gestreckte
Aufstellung, wie in Amerika üblich, hat hier in Deutschland glücklicherweise
noch nicht so viele Fans gefunden. |
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Wichtig ist beim Training des Führens: Nicht zu lange. Das
Arab kann nicht endlos voll konzentriert sein. Und er soll sich in der Zeit,
wo geübt wird, voll auf seinen Vorführer konzentrieren. Eine schöne
Aufstellung also belohnen (Leckerlie sind immer gut) und abbrechen. Und
bitte nicht falsch verstehen: Das Arab muss auch mal einen Klapps einfangen,
wenn es sich nicht konzentriert und nur Blödsinn macht. Die Fronten müssen
klar geregelt sein.
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Mit dem Training sollte 4-8 Wochen, je nach
"Motivation" des Pferde angefangen werden. Jedes Pferd ist
unterschiedlich und nicht jedes ist gleich "showy".
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Hilfsmittel des Vorführers ist eine lange Gerte, mit der er
das Arab anticken kann oder ihn dirigieren kann, etwa um eine Kurve besser
zu laufen.
Im Bild links demonstriert Kirsten sehr schön, wie sie
die Gerte einsetzt, um Domani zu begrenzen. |
Wie
führe ich meinen Araber vor?
Im Musterring
-
Zunächst gehen alle Pferde, die in der bestreffenden Klasse
genannt sind "auf den Ring". Auch hier sollte man schon darauf
achten, dass das Hotti zügig neben einem hermarschiert. Dies ist bereits
die erste Sichtung - also nicht schlafen! Derjenige, der als erster in der
Klasse genannt ist, bleibt gleich im Ring und beginnt mit der Vorstellung
seines Pferdes. Wann der Vorführreigen aufgelöst wird, gibt der
Kommentator meist über das Mikrofon bekannt.
Die Aufstellung im Stand
-
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Lassen Sie sich Zeit Ihren Araber ordentlich
hinzustellen!
Wichtig ist, dass Sie nicht genau vor dem Pferd stehen, da die
Richter um das Pferd herumgehen und auch die Korrektheit der
Vorderbeine bewerten möchten!
Die Aufstellung erfolgt vorne geschlossen und hinten offen. |
Das heißt: Das Pferd soll leicht gestreckt stehen, um die
Oberlinie des Pferdes besser sehen zu können. Vorderbeine geschlossen,
Hinterbeine einen Schritt auseinander (nicht unter den Körper gestellt!).
Hals gebogen, volle Konzentration auf den Vorführer. Achten Sie bitte
darauf, dass das Pferd nicht einfach einen "Geierhals" macht, um
einen Leckerlie zu erhaschen. Es soll vielmehr an einen Hengst gedacht
werden können, der den Hals wölbt... Der Kopf sollte hoch getragen werden,
dabei darauf achten, dass das Pferd keinen Unterhals herausdrückt. Also -
auch das einfache Hinstellen ist nicht so einfach.
Das Dreieck des Vorführens
-
Nachdem das Pferd im Stand vorgestellt wurde, geht man
meistens auf ein Dreieck auf der rechten Hand, so dass der Vorführer außen
geht und die Richter ungehinderten Blick auf das Arab haben.
-
Die erste Seite des Dreieckes wird Schritt gegangen, danach
angetrabt. Die Unart ständig umzudrehen und nochmal und nochmal die lange
Seite zu nutzen, sollte man sich von den Profis lieber nicht abgucken.
Toleriert wird, wenn man das Pferd kurz um sich rumlaufenläßt (quasi als
Volte) um Schwung für den Trab holen zu können.
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Nach dem Trab wird nochmals das Pferd kurz vor die Richter
gestellt, es sei denn, diese winken ab.
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Auf manchen Schauen wird der Schritt auch nicht an der Seite
eines Dreiecks verlangt, sondern eine gerade mit Stangen begrenzte Strecke
wird geführt. Dies ermöglicht den Richtern ein besseres Betrachten des
korrekten Setzens der Hufe (Spurtreue, Schaufeln, Drehen etc.)
Der Schritt
Der Schritt sollte ruhig und gelassen und weit ausgreifend
sein. Das allerorts übliche Gehampel überreizter Pferde ist greulich
anzuschauen. Der Strick sollte nicht zu stramm gehalten werden, um den
Kopf des Pferdes nicht einzuengen.
Rechts im Bild Rudi Tiemann, der es sich nicht nehmen ließ in der
Profiklasse seine Weega selbst vorzustellen.
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Der Trab
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Der Trab - die wohl wichtigste Gangart auf der Schau. Hier
zeigt sich die Lockerheit und die Elastizität der Gänge, der Raumgriff,
die Qualität.
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Nicht langsam antraben und steigern, sondern mit Schwung und
Elan loslegen.
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Galoppiert das Hotti an, schnell durchparieren und weiter.
Das ist kein Beinbruch. 3-4 richtig gute Tritte sind besser eine ein lange
Seite so lala.
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Sie können die Gerte zur Ermunterung einsetzen.
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Übertreibungen, wie lautes Juchzen, ganze Blech- und
Trommelwirbel der mitgebrachten Helfer, Dutzende von Regenschirmen und
Schepperdosen überlassen wir lieber dem Einfallsreichtum der Profis...
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Wenn das Hotti so schnell wird, dass Sie nun wirklich
Schwierigkeiten bekommen mitzuhalten, greifen Sie in die Mähne und lassen
Sie sich mitzeihen. Keinesfalls durch die Leine behindern! Und laufen Sie um
ihr Leben!
Der Freilauf
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Auf den Beständeschauen werden die Pferde anschließend auf
einer Ovalbahn im Freilauf gezeigt.
-
Helfer, die bei Bedarf das Hotti mit antreiben stehen zur
Verfügung.
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Haben Sie was Schönes in der Tasche, um das aufgedrehte
Hotti auch wieder einfangen zu können.
-
Schnell lösbare Stricke sind gut, da dann das Halfter / die
Trense drauf bleiben kann.
-
Im Freilauf kann und soll das Pferd natürlich auch
galoppieren.
-
Nützlich für den Freilauf ist es, wenn das Pferd
laufenlassen und das Antreiben durch die Peitsche kennt.
Siegerehrung
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Achten Sie auf die Ansage. Manchmal werden alle Teilnehmer
einer Klasse in den Ring gerufen, manchmal nur die vorne Plazierten. Gehen
Sie erst in den Ring, wenn Sie dazu aufgefordert wurden (das kann sonst sehr
peinlich werden!).
-
Bei den Beständeschauen werden alle Pferd über 16 Punkten
nochmals hereingeholt zum "Rappel". Das heißt, das Pferd ist gut
und wird dem Publikum präsentiert und erhält eine mündliche Bewertung
durch die Richter. Ca. 1/3 einer Schau bekommt die Note 16 und besser, wenn
die Schau von guter Qualität ist.
-
Die Siegerehrung wird in der Reihenfolge der Plazierungen
getrabt. Achten Sie beim Lostraben darauf, dass Sie genügend Abstand haben
und behindern Sie auch nicht die Nachfolgenden. Im Zweifel abkürzen. Der
Ring wird meist im Trab (und hoffentlich unter donnerndem Applaus)
verlassen.
Selber
vorführen oder vorführen lassen?
Selbstverständlich ist es möglich sein Pferd selbst
vorzuführen oder durch einen Freund oder Bekannten vorführen zu lassen. Es
gibt aber auch die Möglichkeit sich auf einer Schau einen Vorführer zu
"mieten". Welche dieser Alternativen man wählen sollte, hängt von
einem selbst und einer Reihe von anderen Faktoren ab. Und deshalb - Hand auf´s
Herz - sind Sie schnell genug, um mit Ihrem Arab mitzuhalten? Kein so starkes
Lampenfieber, dass Sie vor lauter Nervosität alles falsch machen würden? Haben
Sie genug Kenntnisse, um das Hotti für die Schau vorzubereiten und
vorzuführen?
Klar geht der Arab am liebsten mit dem Besitzer, aber ist er
dabei nicht vielleicht sogar zu lieb und ruhig? Bitte nicht falsch verstehen,
wenn Sie Ihren Arab vorführen können und möchten, nur zu! Leider gibt es viel
zu wenig Züchter und Besitzer, die sich trauen, gegen die "Front" der
professionellen Liga anzutreten. Eine gute Möglichkeit, sich als Vorführer zu
versuchen, sind die sogenannten Amateurklassen. Dort sind die Profis nicht
zugelassen und man kann sich mit anderen Amateuren messen.
Und zur Information: Einem Profi das Vorführen zu überlassen,
kostet nur für die Vorführung pro Klasse ca. 100,- DM und aufwärts. Viele der
Ausbilder bieten die Möglichkeit, die Arabs bereits Wochen oder sogar Monate
vor der Schau zu sich zu nehmen und in Schautraining zu nehmen. Klar, dass sich
die Chancen erhöhen, wenn das Hotti sich perfect präsentieren lässt. So ein
Training ist allerdings nicht ganz billig. Um die 1.000,- DM pro Monat muss man
schon anlegen, wenn man seinen Arab in erfahrene Hände geben will. Seien Sie
jedoch so clever und sprechen Sie genau mit dem Ausbilder ab, wieweit das
Training ihres Pferdes gehen soll.
Das Hotti sollte nicht so nervös gemacht werden, dass es für eine spätere
Karriere als Reitpferd fast unbrauchbar wird... Ich kenne leider einen
Arab-Hengst, der ist in der Box ein Schatz, aber außerhalb der Box kannte er
nach seinem Schautraining nur noch ungebärdiges Verhalten, Angriff und war
alles in allem kaum noch händelbar. Noch heute bekommt er die Panik, wenn man
sich seiner Schweifrübe nähern will. Könnte er reden, hätte er bestimmt eine
Menge zu erzählen. Also im Sinne Ihres Pferdes - stellen Sie sicher, dass Sie
NICHT so weit gehen möchten...
Und nun bleibt mir nur noch Ihnen viel Spass, Glück und Erfolg
beim Üben und Präsentieren Ihres Arabs zu wünschen. Vielleicht sehen wir uns
auf der nächsten Schau? |
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